„Tradition des bösen Knecht Ruprechts“

Wenn die Öffentlich-Rechtlichen in Zeiten des Asyl- und Genderwahns schon keine neutrale Berichterstattung mehr hinkriegen, so erwartet man doch wenigstens, daß die deutsche Sprache gepflegt wird.

Soeben erblickte ich in einem Forum, in dem über die Grünen abgelästert wird, folgenden Tweet:

 

 

Natürlich hat die grüne Frau einen Knall. Schockiert hat mich aber vielmehr das Chantal-Deutsch der „Heute“-Redaktion. Wie verkümmert muß das Sprachzentrum im Hirn eines Menschen sein, wenn er derartig antiautoritär mit dem Genitiv verfährt wie der Ersteller des obigen Tweets?

Man kann ja noch so sehr argumentieren, daß „Knecht Ruprecht“ ein stehender Begriff sei, bescheuert hört sich der bildungsferne Pauschalgenitiv trotzdem an.

Wie schön wäre es, wenn der „Heute“-Twitterer von der Tradition des Knechts Ruprecht geschrieben hätte.

Ist das heutzutage wirklich so schwer? Und wie peinlich und banausenhaft wirkt dieses ZDF-Deutsch?

Deutschland war mal eine Kulturnation. Und man kann sich kaum vorstellen, daß jemand vor den Siebzigerjahren oder erst recht im 19. Jahrhundert einen derartig dilettantischen Genitiv von „Knecht Ruprecht“ gebildet hätte.

Was ist aus der Sprachintelligenz geworden, wenn deutsche Muttersprachler nicht mehr in der Lage sind, die sprachliche Struktur hinter „Knecht Ruprecht“ zu verstehen?

Ziehen wir eine Parallele, indem wir uns „Präsident Trump“ zur Brust nehmen. Würde ein ZDF-Praktikant hier allen Ernstes z.B. von der feierlichen Inauguration des Präsident Trumps schreiben?

Das müßte er jedenfalls, wenn er es genauso anstellt wie bei Knecht Ruprecht.