„Worte“ sind mehrere Wörter in einem Sinnzusammenhang, meist ein oder mehrere Sätze.
„Wörter“ sind hingegen immer einzelne Wörter, die für sich stehen.
Worte bestehen also aus Wörtern.
Und Zahlen bestehen aus Ziffern, um mal eine Analogie aus der Mathematik zu bemühen.
Diese Dinge weiß eigentlich jedes Kind. Journalisten sollten es aber auf jeden Fall wissen.
Neulich ward ich erneut Zeuge der um sich greifenden Sprachverwirrung und mußte diese Meldung vernehmen:
Gleich zweimal wird hier von „Kinderworten“ gesprochen, obwohl es nur um Wörter geht. Einzelne Kinderwörter. Keine Vorträge, keine Sprüche oder dergleichen – also nicht um Kinderworte.
Anscheinend übernehmen langsam die „Bento“-Schreiberlinge die Redaktion bei „Spiegel Online“.
Einziger Pluspunkt: Wir werden als „liebe Leser“ angesprochen, dürfen also die angeblich „geschlechterungerechte“, dafür aber ästhetischere Anrede genießen.
„Liebe Lesende“, „liebe Leserinnen und Leser“ oder „liebe männlichen, weiblichen und diversen Leser“ bleibt uns also erspart.
PS: Daß viele Menschen nicht mehr zwischen „Worten“ und „Wörtern“ unterscheiden können, trifft man immer häufiger an. Und besonders verbreitet scheint diese Unsitte unter Akademikern zu sein, denen häufig ein gewisser Bildungsnarzißmus zu eigen ist. „Worte“ klingt halt so schön gravitätisch und intelligent.
Man kann kaum besser zeigen, daß man einem bildungsnahen, „progressiven“ Milieu angehört und kein AfD-Wähler ist.