Im @BILD Kommentar erklärt @fpiatov , was von „JAfD“ zu halten ist (nix) und erinnert daran, dass Antisemitismus leider auch in anderen Parteien existiert. Zum Beispiel SPD-Innensenator Mäurer, der behauptet, dass Israel „am Grenzzaun Dutzende Palästinenser einfach hinrichtet“. pic.twitter.com/V1B2tszc99
— Julian Reichelt (@jreichelt) October 7, 2018
Julian Reichelt ist der Chefredakteur des angesehenen Intellektuellen-Blattes „Bild“. In obigem Tweet begeht er einen sehr häufigen Grammatik-Fehler, indem er einen eingeschobenen Nebensatz nicht mit einem Komma abschließt. Mal abgesehen von einem fehlenden Bindestrich, dem sprachpopulistischen „nix“ und anderen Merkwürdigkeiten des Twitter-Zeitalters müßte der erste Satz wie folgt lauten:
Im @BILD Kommentar erklärt @fpiatov, was von „JAfD“ zu halten ist (nix), und erinnert daran, dass Antisemitismus leider auch in anderen Parteien existiert.
Es muß also ein Komma hinter „(nix)“ eingefügt werden, da hier der Relativsatz endet und der Hauptsatz weitergeht. Schlichtere Geister lassen sich hier von der Konjunktion „und“ benebeln, die zum Hauptsatz gehört, und merken nicht, daß die beiden Sätze links und rechts des „und“ gar nicht zusammengehören, sondern zwei unterschiedliche Satzebenen repräsentieren.
Im normalen Volke wird dieser Fehler sehr häufig gemacht, da man hier schlicht auf das „und“ fixiert ist und nicht den Nerv für die geschilderten grammatischen Feinheiten hat. Dabei ist der semantische Firlefanz dieses Kommafehlers ja geradezu offensichtlich und löst fast körperliche Schmerzen ob des inhaltlichen Nonsenses aus.
Unsere Qualitätsjournalisten üben sich immer häufiger in diesem Dilettantismus. Dieser Satzbau-Inzest ist freilich nicht auf Twitter beschränkt, sondern geschieht ungeniert in aller Öffentlichkeit auf bedrucktem Papier.
Über den etwas dümmlichen Inhalt von Reichelts Tweet wollen wir uns hier nicht weiter auslassen. Das tun die Kommentatoren unter dem Tweet bereits ausgiebig.
Und ein interessantes Interview zum Thema „Juden in der AfD“ kann man hier lesen:
Publico – „Sonst werden wir den Marsch durch die Institutionen antreten“